Wer im Anflug auf Mexico City minutenlang das Häusermeer der Millionenmetropole überfliegt, erahnt bereits, dass dies keine gewöhnliche Großstadt ist. Und wer eintaucht in den Lärm aus Hupen und Motoren, dem Rufen der Straßenhändler und dem Quietschen der Untergrundbahn erfährt dieses besondere Lebensgefühl, das es nur hier gibt. Dabei kann es im Großraum Mexiko Stadt, deren Bevölkerung auf bis zu 25 Millionen Menschen geschätzt wird – genauere Angaben unmöglich – auch ruhig und geradezu dörflich zugehen, zum Beispiel im Stadtviertel Coyoacán. Hier, wo Mexikos schillernde Ausnahmemaler Frida Kahlo und Diego Rivera lebten (ihre Wohnhäuser lassen sich besichtigen), haben sich Straßenzüge aus Kopfsteinpflaster und bunte Häuschen mit luftigen Patios erhalten, ehe sie von der ausufernden Großstadt umschlungen wurden. Künstler bieten auch heute noch ihre Gemälde auf dem Dorfplatz an, Studenten und Touristen bummeln entlang der Marktstände und in den Andenkenläden lassen sich Kuriositäten wie Streichholzbriefchen mit Totenkopfmotiven erwerben, ein Andenken an den etwas fröhlicheren Umgang mit dem Ableben, den man in Mexiko nicht nur zum jährlichen „día de los muertos“ pflegt, der als Helloween inzwischen auch zu uns gefunden hat. Apropos Kunst: Erst 2011 eröffnete in Mexiko Stadt das Museo Soumaya. Carlos Slim, seines Zeichens reichster Mann der Welt, zeigt hier seine Sammlung, darunter berühmte Werke europäischer Impressionisten, aber auch ein 380 Skulpturen umfassende Sammlung Rodins. Neben dem anthropologischen Museum und den „murales“ genannten Wandbildern im Nationalpalast und im Palacio Bellas Artes sicher ein weiteres must see von internationalem Rang.
Doch Mexiko hat natürlich auch eine bewegte Vergangenheit als Hauptstadt des Aztekenreiches, und diese sollte niemand verpassen, der nach Mexico reisen möchte. Damals befand sich das heutige Stadtgebiet inmitten eines riesigen Sees. Durch Trockenlegungen sind davon nur wenige Reste geblieben, so in Xochimilco. Heute werden dort Blumen und Gemüse auf schwimmenden Gärten angebaut und Ausflugsboote gondeln durch diese kleine Oase. Ebenso zeugen die mächtigen Pyramiden von Teotihuacán vor der Stadt von vergangenen Zeiten. Auf 65 Meter erhebt sich die Sonnenpyramide und bildet mit der kleineren Mondpyramide eine Achse, die „Straße der Toten“. Die Azteken, die später herrschten als die Kultur von Teotihuacán, welche die Bauwerke errichteten, verehrten diesen Platz als die Heimat ihrer Götter.
Mexico City ist also mehr als eine Großstadt oder Hauptstadt des Landes, sie ist auch eine Hauptstadt der Kultur von Weltrang, ein hervorragender Ausgangspunkt für Reisen durch Mexiko.
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