Aus Südtirol, das zu den bedeutenden italienischen Weinanbaugebieten zählt, stammen hervorragende Qualitätsweine. Der Südtiroler Weinanbau lässt sich bis in römische Zeit zurückverfolgen. In der Nähe von Brixen wurde sogar aus der Eisenzeit (1.200-450 v. Chr.) stammender Weinrebensamen gefunden.
Gourmets besuchen in einem Urlaub in Südtirol besonders gerne ein Weinhotel. Die im Etschtal rund um Bozen und weiter nördlich bei Terlan und Meran liegenden Regionen werden von mildem Mittelmeerklima geprägt, das bei 1.800 Sonnenstunden jährlich die Kultivierung zahlreicher roter und weißer Rebsorten ermöglicht. Das westlich von Meran gelegene Vinschgau und das nordöstlich von Bozen verlaufende Eisacktal werden wegen des dort etwas raueren Klimas vorzugsweise für den Anbau weißer Rebsorten genutzt.
Jahresdurchschnittlich erzeugen die Winzer Südtirols ungefähr 350.000 Hektoliter Wein. Heute verteilen sich auf über 50 Südtiroler Gemeinden und ungefähr 5.000 Weinanbaubetriebe etwa 5.300 Hektar Weinanbaufläche, wovon 4.250 Hektar der „Südtiroler Weinstraße“ zuzuordnen sind, die im Norden bei Nals beginnt (15 Kilometer im Süden Merans) und sich bis Salurn (30 Kilometer südlich Bozens) erstreckt. Hier befindet sich auch die Ortschaft Eppan, des mit einer Anbaufläche von 1.100 Hektar bedeutendsten Weinanbauortes Südtirols.
Zwar wurde in Südtirol Anfang des 20. Jahrhunderts noch auf der doppelten Fläche Weinanbau betrieben, doch ist derzeit eine stetige Zunahme der Weinbauflächen zulasten von bisher viehwirtschaftlich genutzten Flächen festzustellen. Zwischen 200 und 1.000 Metern über dem Meeresspiegel sind derzeit mehr als 20 Rebsorten anzutreffen, die zu etwa 60 Prozent von Genossenschaften, zu 30 Prozent von Privatkellereien und zu etwa einem Zehntel von Eigenbauwinzern angebaut werden.
55 Prozent der Anbaufläche Südtirols entfallen auf weiße Rebsorten. Zu den ausgezeichneten Südtiroler Weißweinen zählt der (rote Trauben entwickelnde) aromatische Gewürztraminer, der vermutlich seit dem 11. Jahrhundert in Südtirol beheimatet ist, der edle Sauvignon blanc und der Weißburgunder (Pinot blanc/Pinot bianco).
Zu den einheimischen Reben gehört aber auch die rote Rebensorte Vernatsch, die in 200 bis 500 Metern Höhe vor allem im westlich der Etsch und südwestlich von Bozen gelegenen Überetsch auf mehr als einem Fünftel des Weinbaugebietes Südtirols kultiviert wird. Aus der Rebsorte Lagrein werden Rot- und Roséweine gewonnen. Angesichts der exzellenten Qualität des Südtiroler Weins ist es nicht verwunderlich, dass jedes Hotel in Südtirol vorzugsweise auf die heimischen Rebensäfte zurückgreift.
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