Ein Schweizer macht Château Duvivier zu einem führenden Weingut in Frankreichs
Süden und erschafft sich mit seiner Frau, die zuvor in Hongkong mit Wertschriften
handelte, ein privates Provence-Paradies. Mit schwarzem Trüffel und vielem mehr. Ein
wahres Märchen.
Wenn sich ein Schweizer Weinmacher und eine Wertschriftenhändlerin aus Hongkong in der
Provence treffen und gleich hier heimisch werden, klingt das beinahe wie ein Märchen aus
1001er Nacht. Irene Teoh stammt aus einer chinesischen Familie, die seit langem in
Malaysia lebt. Sie wuchs in Ipoh, 250 Kilometer nördlich von Kuala Lumpur auf. In einem
islamischen Land wie Malaysia ist Wein verpönt. Irene kann sich nicht erinnern, dass in
ihrem Elternhaus jemals ein Glas Wein getrunken worden wäre. Die jungen Menschen dort
wollen vor allem eines: weg. Auch Irene entflog der Provinz, sie wurde Flugbegleiterin bei
Singapore Airlines und Cathay Pacific. In der mondänen First Class beobachtete sie, wie
westliche Fluggäste sich die Langstreckenflüge mit exquisitem Weingenuss verkürzten. Sie
sah, wie sie ihn erschnüffelten und Schluck für Schluck im Gaumen aufnahmen. Das Elixier
begann sie zu interessieren. Später arbeitete sie als Wertschriftenhändlerin in Hongkong.
Und in diesem Schmelztiegel der Kulturen wurde sie zur Weingeniesserin. 1997 reiste für ein
halbes Jahr ins Rhônetal, und schrieb sich in die Université du Vin in Suze-la-Rousse ein.
Hier traf sie Antoine Kaufmann. Der Basler, der in der Westschweiz Önologie und Weinbau
studiert hatte, war in Sachen Wein um die ganze Welt gereist. Unter anderem hatte er im
Veneto, der Toskana, Südaustralien, dem Napa Valley und in Bordeaux schon Weinernten
mitgemacht. So führte der Wein also zwei Weitgereiste aus zwei Kontinenten zusammen und
bescherte ihnen alsbald in einem paradiesisch abgelegenen Winkel der Provence eine
gemeinsame, neue Heimat.
Inzwischen sind bald zehn Jahre vergangen. In dieser Zeit hat Antoine Kaufmann zusammen
mit Irene nicht nur ein privates Paradies geschaffen. Er hat auch die idealistischen wie
ehrgeizigen Konzepte, die hinter dem Projekt ChâteauDuvivier stehen, in Realität umgesetzt.
Das Gut mit heute 22,5 Hektar Reben ist daran, Weingeschichte zu schreiben.
Seit die Rotweine nicht nur in Barriques, pyramidenartigen Betontanks und «magischen Ton-
Eiern» reifen, sondern auch in neuen 3000 Liter-Fässern des Edelküfers Taransaud, zeigen
sie mehr beerig-elegante Frucht, ohne dabei ihre Herkunft aus einem eher kühlen Provence-
Terroir zu verleugnen.
Der 2005er «Les Mûriers» gehört zweifelsfrei zu einigen der besten roten Crus dieses
Jahrgangs in der Provence. 2004 wurde mit dem «L’Armandier» erstmals auch eine weisse
Topcuvée aus den Sorten Rolle (Vermentino), Clairette und Grenache blanc abgefüllt. Das
Gewächs wirkt ausserordentlich frisch und komplex zugleich. Nur ganz wenige Provence-
Weissweine zeigen soviel tänzerischen Charme.
Château Duvivier, F-83670 Pontevès, www.château-duvivier.com
Weinreisen zum Chateau Duvivier www.chalet-reisen.de (geführt von einer Hamburger
Kunstmanagerin)
Zitierweise aus: Das Paradies liegt nebenan von Thomas Vaterlaus, Ithaka-Journal, 2009
Kontakt Chateau:
Château Duvivier
Uwe und Sylvia Fahs
Route de Draguignan
FR – 83670 Pontevès
France
Tel. 0033 4 94 77 20 06
Fax 0033 4 94 77 20 32
Kontakt Chalet Reisen, Hamburg
Dr. Barbara Aust-Wegemund
Tel. 040- 2989 8008, info@chalet-reisen.de
Château Duvivier liegt in der oberen Provence, zwischen Aix-en-Provence und den Gorges
du Verdon, ungefähr eine Stunde vom Mittelmeer entfernt (Toulon oder St. Tropez).
1990 kaufte das Schweizer Unternehmen Delinat das arg zerfallene Weingut Château
Duvivier in der südfranzösischen Region Var (Coteaux Varois). Von Beginn weg beteiligten
sich rund 1600 Delinat-Kundinnen und -Kunden als Aktionäre. Sofort wurde auf kontrolliert
biologischen Rebbau umgestellt und verwahrloste oder kranke Reben gerodet. Heute sind
von den 29 Hektar erst gut zwei Drittel in Ertrag. Einerseits alte, über 50-jährige Carignan-
Stöcke, dann die in den Achziger- und Neuzigerjahren gepflanzten Cabernet Sauvignon und
Syrah und schliesslich die Neupflanzungen. Als obere Ertragslimite gelten 30 bis 40
Hektoliter pro Hektar; ein klares Bekenntnis zur Qualität.
Parallel zum Weinbau initiierte Delinat 1992 Versuchs- und Forschungsprojekte auf Château
Duvivier mit dem Ziel, den Kupfereinsatz in den Rebbergen drastisch zu reduzieren, die
Begrünung zwischen den Reben zu fördern und neue, gegen Pilzkrankheiten
widerstandsfähige Sorten anzupflanzen. Diese Projekte werden zu 100% durch Delinat
finanziert. Die Weine werden in der Schweiz und in Deutschland durch das Weinhaus Delinat
geliefert.
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